1990 -15 Jahre SCL- war gewiss ein Erfolgsjahr. Der Schwerpunkt der Aktivitäten lag eindeutig auf der Vorbereitung und Durchführung der Jubiläumsturniere, dem Simultanturnier und der Herausgabe einer Festschrift. Geplant war kein großes Jubiläum, sondern Veranstaltungen, die dem 15. Stiftungsfest angemessen waren. So unterblieb auch die traditionell im Folgejahr stattfindende Großveranstaltung, die an die Gründung früherer Schachclubs in Lebach erinnern sollte. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das 15jährige Jubiläum für den SCL ein voller Erfolg wurde. Gut besuchte Jubiläumsturniere, die Stadt-Jugend-Meisterschaft und die Stadtmei-sterschaft wurden als Schnellturniere an jeweils einem Tag durchgeführt, eine gelungene Festschrift zeugen von einem erfolgreichen Jahr.
Der Schwerpunkt der inneren Arbeit des SCL liegt nach wie vor auf der Durchführung der traditionellen Turniere, der Stadtjugend- (StJM), der Vereins- (VM), der Blitz- (BM) und der Stadt-Meisterschaft (StM). Hinzu kamen 1982 die Fünfkampf-Meisterschaft (5KM) und seit 1991 die Durchführung des GSA -Turniers mit unserer Großschachanlage, die das interne Turnierangebot für unsere Aktiven verstärkten.
In den frühen 90er Jahren zeigte sich ein unangenehmer Trend, der zu einer Stagnation bei der Durchführung der vereinsinternen Turniere führte. Um diesen Trend zu stoppen, beschloss der Vorstand 1993, alle vereinsinternen Turniere offen auszutragen. Hatte dies 1994 noch wenig Wirkung, so stellte sich bei der VM 1995 ein voller Erfolg ein.

Von allen Turnieren ist die Stadt-Meisterschaft sicher seit langem der Turnierhöhepunkt des Schachjahres im SCL. Sie hat sich in den frühen 90er Jahren sehr positiv entwickelt und gehört im westlichen und mittleren Saarland zu den bedeutendsten Turnieren, im Osten nur übertroffen von den großen Turnieren in Winterbach (Nord-Saar-OPEN) und den Saarbrücker Turnieren, vor allem aber auch vom alles überstrahlenden St. Ingbert-OPEN.
Die Mitgliederzahlen des SCL liegen seit geraumer Zeit relativ konstant bei ca. 40 Mitgliedern (+ /-). Links im Bild: Die Siegergruppe der Jubiläums-Stadt-Meisterschaft 1985 v.l.n.r.: W. Maier, TL‚ Georg Groß, M. Schwamberger, Dieter Pirrot, Herbert Bastian, alle SVS 70
In den Jahren 1993 und 1994 wurde der Verein durch den Tod von 3 Mitgliedern schwer getroffen:
Im März 1993 verstarb nach schwerer Krankheit unser Gründungsmitglied Friedhelm Tillmann (03.12.1950-26.03.1993), der sich große Verdienste als Spieler, Funktionär und Förderer des SCL erworben hat.
Im gleichen Jahr verstarb auch unser langjähriges Mitglied Rudi Pohl (10.06.1937-28.09.1993), der einer der beständigsten schachlichen Leistungsträger im SCL war, an seiner langen und schleichenden Krankheit.
Völlig überraschend verstarb im April 1994 unser Vereinsmitglied Klaus Reuter (25.10.1933-13.04.1994), der sich als Mäzen und Förderer große Verdienste um den SCL erworben hat.
Wir behalten IHR Andenken immer in ehrender Erinnerung.
"Weitere interne Schwerpunkte der Vereinsarbeit bilden das Training, die Ausbildung von Turnierleitern und die regelmäßige Herausgabe der LSZ (= Lebacher Schachzeitung).
Im Trainingsbereich wurden in der Vergangenheit die unterschiedlichsten Versuche unternommen, ohne jedoch auf Dauer Wesentliches erreichen zu können. Dies hat sich grundlegend erst nach dem Ankauf eines PC´s im September 1993 geändert. Dieser wird einerseits zur erheblich verbesserten Turnierverwaltung eingesetzt, insbesondere aber auch durch das Programm ChessBase und Fritz intensiv zur gediegenen Vorbereitung auf die Verbandsspiele genutzt. Mit großem Erfolg ! Da unser Partienarchiv ständig weiter wächst, kann die Vorbereitung auf die möglichen Gegner immer präziser und besser werden.
Ein erster Durchbruch gelang dem SCL mit der Durchführung des Turnierleiterlehrgangs(TLLG) im Herbst 1994 in Lebach. Der SSV erklärte sich bereit, in Lebach einen TLLG durchzuführen, wenn sich mindestens 15 interessierte Teilnehmer melden würden. Es wurden 26, darunter 4 Lebacher, die alle ihre Prüfung bestanden.
Veränderungen ergaben sich bei der Herausgabe der Lebacher Schachzeitung (LSZ), die seit der Nr. 9 / Nov. 1993 in einer wesentlich professionelleren Form erscheinen konnte; eine Form, die auch in Zukunft beibehalten wurde.
Wolfgang Maier konnte die Nr. 9 und 10 durch eine interessante Berichterstattung über die Endphase der TIMES WORLD CHESS CHAMPIONCHIP-Garry Kasparow gegen Nigel Short-ausgetragen in London und einen ausführlichen Bericht über den MCC (Manhattan Chess Club), New York City, wesentlich bereichern. Diese Berichte beruhten auf seinen eigenen Beobachtungen, da er sowohl London als auch New York City besucht hatte.
Nach wie vor steht jedoch das Geschehen im SCL und SSV/SSJ im Vordergrund der Berichterstattung und auch die historischen Beiträge zur Schachgeschichte des SSV bilden einen Schwerpunkt in der LSZ, die ja im Untertitel „Zeitschrift für Schachgeschichte an der Saar“ heißt. Damit gehört der SCL zu den wenigen Vereinen im SSV, die eine eigene Schachzeitung herausgeben.
Bedauerlich ist, dass die Zahl der Jugendlichen im SCL in diesen Jahren deutlich schrumpfte. Hatte der SCL Mitte der 80er Jahre noch 10 Jugendliche, von denen inzwischen einige zu sehr starken Spielern heranreiften, so hatte der SCL in der Mitte der 90er Jahre nur noch wenige Jugendliche, ein Ansporn, die Jugendarbeit des SCL unbedingt und deutlich zu verbessern.
Hatte die Lebacher Jugendmannschaft in den Jahren 1986 (8er Mannschaft) mit Eppelborn, 1989 (4er M.), 1990 (4er M.) und 1992 (4er M.) jeweils die Meisterschaft der Bezirksklasse erreicht, so konnte seit 1993 keine Lebacher Jugendmannschaft mehr an die SSJ gemeldet werden.
Sehr erfreulich dagegen verlief der stetige Aufstieg unserer 1. Mannschaft (Lebach 1) in den frühen Neunzigern. Erstmalig stieg Lebach 1 in der SMM (= Saarländischen Mannschafts-Meisterschaft) 1979/80 von der A-Klasse in die Bezirksklasse auf.
Der Aufstieg in die Bezirksliga erfolgte 1982/83 durch eine Neueinteilung der Spielklassen, allerdings musste Lebach 1 nach der SMM 1984/85 wieder in die Bezirksklasse zurück. Erst in der Saison (SMM) 1990/91 wurde die Meisterschaft errungen und die Mannschaft konnte wieder in die Bezirksliga aufsteigen. Von nun an lief es.
Bereits in der darauf folgenden SMM 1991/92 konnte sich die Mannschaft in einem denkwürdigen Entscheidungsspiel gegen Winterbach den Aufstieg in die Landesklasse, die damals zweithöchste Liga des SSV erzwingen. Der am 14.06.92 erzielte 5,5zu2,5-Erfolg gegen Winterbach in der Grundschule Elm öffnete das Tor zur Landesklasse.
1993 änderte der SSV die Spielklasseneinteilung: Über den 4 Kreisligen befinden sich 2 Bezirksligen und weiter 2 Verbandsligen und als höchste SSV-Liga wurde die Landesliga eingerichtet. Die gute Platzierung in der alten Landesklasse bewirkte den Verbleib in der Verbandsliga. (Die Landesliga wurde 2007 in Saarlandliga umbenannt.)
In der SMM 1994/95 errang Lebach 1 die Meisterschaft der Verbandsliga und damit verbunden war der Aufstieg in die Landesliga, der höchsten saarländischen Spielklasse.
Ein herausragendes Ereignis in der Schachgeschichte Lebachs ! Die Krönung einer langjährigen Aufbauarbeit !
Dieser Erfolg kam nicht von ungefähr. Mehrere Faktoren haben dazu beigetragen: Die Kameradschaft verbunden mit einem positiven Mannschaftsgeist, weiterhin das Training mit den Schachprogrammen am PC, aber auch die Spielerfahrungen, die bei der SEM (= Saarländische Einzel-Meisterschaft) gewonnen werden konnten.
Denn auch bei den Einzel-Meisterschaften konnten beeindruckende Erfolge erzielt werden:
Jahr | Ort | Sieger MAT | SCL- Teilnehmer | Erfolge von SCL-Mitgliedern |
1990 | Dillingen | Herbert Bastian SVS 70 | 15 | Christoph Bohr siegt im A-Turnier Rainer Priesnitz siegt im C-Turnier |
1991 | Schwalbach | Herbert Bastian SVS 70 | 11 | Christoph Bohr siegt im Meister-Vorturnier Alexander Lindemann siegt im A-Turnier Christian Baus wurde 5. im B-Turnier erreicht den Aufstieg ins A-Turnier |
1992 | Elm | Herbert Bastian SVS 70 | 9 | Nenad Mrkonjic Lebach wird 2. Im Meister A-Turnier (Vize-Saarland-Meister) |
1993 | Fischbach | Herbert Bastian SVS 70 | 6 | Es konnten keine Spitzenplätze errungen werden. |
1994 | Völklingen-Ludweiler | Ralf Scherer Illingen | 3 | Es konnten keine Spitzenplätze errungen werden. |
1995 | Dudweiler | Herbert Bastian SVS 70 | 3 | Es konnten keine Spitzenplätze errungen werden. |
An den Nebenturnieren des SSV nahmen Lebacher Spieler seit 1994 nicht mehr teil, nicht zuletzt deswegen, weil der SCL darauf verzichten musste, Nebenturniere in der Stangenwaldhalle (StWH) in Lebach-Landsweiler auszurichten.
Die Stadt Lebach verlangt seit 1994 Hallennutzungsgebühren in einer Höhe, die die Durchführung eines SSV-Turniers nicht mehr rentabel machten. Die erzielten Gewinne hätten praktisch als Gebühr an die Stadt abgeführt werden müssen.
Ein herausragender Erfolg wurde im Jahr 1992 erzielt, als Lebach in der neu geschaffenen SSMM (= Saarländische Schnellschach-Mannschafts-Meisterschaft) den 1. Platz in der B-Gruppe errang. In der SPEM (= Saarländische Pokaleinzel-Meisterschaft) konnte sich Armin Schiff Platz 3 sichern. In der Saison (SMM) 1992/93 konnte sich Lebach 2 in der C-Klasse Ost auf Platz 1 vorkämpfen, wenigstens ein kleiner Erfolg. Lebacher Mannschaften und Einzelspieler nahmen an verschiedenen weiteren Turnieren mit durchaus guten Platzierungen teil. Die jeweils errungenen Siege und Meisterschaften wurden natürlich kräftig gefeiert, sei es bei unserer Sommer- oder bei der Weihnachtsfeier, zwei Feste, die sich unsere Aktiven nicht entgehen lassen. Denn wer hart trainiert und erfolgreich spielt und kämpft, hat das Recht, auch gut zu feiern. Dies wird in unserem Club groß geschrieben.