Generalversammlung SSV 2016
Am Samstag, 4.6.2016, fand in Dudweiler, Bürgerhof Martin, Bahnhofstr. 51, eine denkwürdige Generalversammlung des SSV statt.
Autor: Wolfgang Maier
Da der Bericht des Präsidenten schriftlich vorlag, stellte Herbert Bastian, Präsident des SSV und Versammlungsleiter, die Frage, ob eine Aussprache gewünscht werde. Bis auf wenige unwesentliche Punkte betreffende Fragen, die sofort beantwortet wurden, kam es zu keiner wirklichen Aussprache, obwohl der Bericht des Ressortleiters (RL) Breitenschach und Homepage-Beauftragten hätte besprochen werden müssen.
Da HP als Verantwortlicher jedoch nicht anwesend war, verzichtete man auf ein Eingehen auf diesen Bericht.
Danach wurden umfangreiche Ehrungen vorgenommen.
Der Bericht der Kassenprüfer stellte die ordnungsgemäße Führung der Kasse fest. Demzufolge wurde der Vorstand einstimmig entlastet. Danach standen die Neuwahlen an. Wolfgang Maier selbst übernahm auf Bitten der GV die Versammlungsleitung. Ich dankte den Präsidiumsmitgliedern ausdrücklich für die im Interesse des SSV geleistete Arbeit, ging jedoch nicht näher auf Einzelheiten ein.
185 für W. Bender
7 Gegenstimmen bei insgesamt 192 abgegebenen Stimmen.
(5 Personen hatten bereits die Versammlung verlassen.)
Ich gratulierte dem neuen Präsidenten des SSV zu seiner Wahl und betonte, dass dieser enorme Vertrauensbeweis ihn verpflichte, für den SSV sein Bestes zu geben, was er auch versprach.
Ressortleiter (RL) Spielbetrieb: Tim Aubertin
RL Ausbildung : Friedrich Henschel
RL Breitenschach : Bernd Löw
(Zum Glück hat sich mit B. Löw ein fähiger Mann für dieses Ressort und die Führung der Homepage des SSV gefunden.)
Da Dr. M. Ziegler als Vizepräsident zurücktrat, wurde Marion Thewes dieses Amt kommissarisch übertragen.
Zum Haushalt 2016 wurden einige Fragen gestellt, die Frederic Simon, RL Finanzen, umgehend beantwortete. Anschließend wurde der Haushalt des SSV für das Geschäftsjahr 2016 mit großer Mehrheit angenommen.
WOLFGANG MAIER vom Schachclub Lebach wurde Ehrenmitglied des SSV
Laudatio Herbert Bastian
Leistungen von HERBERT BASTIAN im
Saarländischen Schach-Verband (SSV) und
Deutschen Schach-Bund (DSB)
Herbert Bastian im Jahr 1987
Foto: W. Maier
HERBERT BASTIAN ALS SCHACHSPORTLER
1969 | Saarländischer Jugendmeister der SJEM | |||||
1972 | 1. Sieg im Meisterturnier der SEM in SLS - Roden und saarländischer Jugendmeister in der SJEM | |||||
1976 | Sieger im Dähne - Pokalwettbewerb auf Bundesebene (DPEM) | |||||
1981 | Großmeisterturnier in Baden-Baden; dabei Erreichen der 1. IM - Norm; Sieg über den Vizeweltmeister Viktor Kortschnoi; gleichzeitig wurde er FIDE - Meister | |||||
2002 | Sieger im Dorint - CUP in Bad Brückenau | |||||
2004 | Sieger im R2C2 - Weihnachts - OPEN in Paris | |||||
2004 | 2. IM - Titelnorm bei der DEM in Höckendorf | |||||
2005 | 3. IM - Titelnorm in der 2. Französischen Liga | |||||
Seit 2005 ist Herbert Bastian Internationaler Meister (IM) | ||||||
2010 | Sieger im Meister - A - Turnier der SEM in Homburg (= 20. Titelgewinn !!!) |
1972 | 1973 | 1974 | 1975 | 1976 | 1979 | 1980 |
1982 | 1990 | 1991 | 1992 | 1993 | 1995 | 1999 |
2001 | 2002 | 2003 | 2004 | 2007 | 2010 |
Auch an dieser Stelle gilt, alle seine Erfolge in den vielen Turnieren, an denen er teilnahm, aufzulisten, sprengt bei weitem den hier gesetzten Rahmen. Sicher ist, dass er in einer Vielzahl von Turnieren mitspielte und häufig auch an der DEM teilnahm, wo er sehr oft gute bis sehr gute Plätze erreichte.
HERBERT BASTIAN ALS FUNKTIONÄR
H. J. Weyer erreichte demzufolge rd. 38 % der Stimmen, ein Ergebnis, das er erschüttert zur Kenntnis nahm, um darauf seinen Rücktritt von allen Ämtern zu erklären.
Die Wahl Herbert Bastians zum DSB - Präsidenten ist Grund genug seine schachsportliche und funktionärsmäßige Karriere etwas genauer zu betrachten.
Nicht nur als Spieler konnte er viele überragende Erfolge erzielen, sondern auch als Funktionär. In den späten 70er und frühen 80er Jahren war er als Meisterwart maßgeblich an der grundlegenden Reform der SEM beteiligt, die seit 1925 in etwa nach dem gleichen Muster ausgetragen wurde (MT, HT´e, AT). Durch die seit Mitte der 70er Jahre „explodierenden“ Teilnehmerzahlen war ein grundlegende Strukturreform der SEM notwendig geworden. Entscheidendes Kriterium für die Zuordnung wurden nicht mehr die z. T. auf Lebenszeit vergebenen Titel („Saarländischer Meisterspieler“, „saarl. Hauptturnierspieler“;) sondern die erreichte Wertungszahl (DWZ) war ausschlaggebend für die Einordnung in eine der 7 hierarchisch gestaffelten SEM - Klassen.
Als Meisterwart legte er die B - Trainerlizenzprüfung und die höchste Stufe, die A - Trainer - Lizenzprüfung mit Erfolg ab. Als A - Trainer des DSB hat er sich bleibende Verdienste um die Ausbildung der C- und B - Trainer im Saarland und darüber hinaus erworben. Aber er stand in dieser Funktion auch den Vereinen als Stützpunkttrainer zur Verfügung. Auch das Stützpunktkonzept geht auf seine Ideen und Überlegungen zurück.
[Damit soll die Mitwirkung der SSJ an diesem wichtigen schachsportlichen Ereignis nicht geschmälert werden.
Anmerkung Wolfgang Maier]
1992 wurde H. Bastian in der ord. GV zum 1. Vorsitzenden des SSV gewählt. Seit diesem Jahr führte er bis zum 4.6.2016 den SSV als 1. Vorsitzender bzw. als Präsident.
Mit der bis 2016 erreichten Amtszeit von 24 Jahren ist er der SSV - Vorsitzende / Präsident, der dieses Amt mit weitem Abstand am längsten inne hatte.
In seine Amtszeit und von ihm verantwortlich organisiert bzw. initiiert fallen so bedeutsame schachliche Veranstaltungen wie die fünfmalige Austragung der DEM (1996 / 2002 / 2009 / 2013 / 2015), die Saar - Pfalz - Wettkämpfe im Jubiläumsjahr am 1.6.1996 und 1.12.1996 an jeweils 75 Brettern. (Auf saarländischer Seite organisiert von W. Maier.) Schachliche Events besonderer Größe, die - wenn überhaupt - nur sehr selten im Saarland stattfanden. Auch die Durchführung des Festaktes am 1.12.1996 lag in seinen Händen.
Die Durchführung der DEM´en im Saarland hatte auch den großen Vorteil, dass den saarländischen Nachwuchs- und Spitzenspielern gewissermaßen vor der Haustür ein einmaliges Training angeboten wurde, die Umsetzung der im Kadertraining gelernten Theorie in die harte Turnierpraxis. (Z.T. sind diese Schachtalente aus seinem Schulschach-, Stützpunkt- und Kadertraining hervorgegangen.) Dadurch hat er sich auch im DSB einen guten Ruf erworben und mit ihm der SSV. Dies führte dazu, dass er 2004 zum Vorsitzenden des Arbeitskreises der Landesverbände gewählt wurde. Dieses Gremium soll die Kommunikation zwischen DSB - Präsidium und Landesverbänden verbessern, aber es versteht sich auch als Sprachorgan der Landesverbände, falls diese mit der DSB - Politik nicht einverstanden sind und sich angemessen gegenüber dem DSB - Präsidium zu Wort melden wollen. Neben diesem Engagement auf Bundesebene ist er zusätzlich Mitglied der Ausbildungskommission des DSB, da er als langjähriger und erfahrener A - Trainer des DSB in diesem Gremium wichtige Impulse für das Ausbildungsprogramm des DSB geben kann.
Lange Jahre arbeitete Herbert Bastian auf die Strukturreform des SSV - Vorstandes mit dem Ziel hin, durch das von ihm favorisierte Mehrsäulenmodell weniger verantwortlicher Funktionäre mit eigenständiger Aufgabenerfüllung in ihren jeweiligen Bereichen, die Mitarbeiter stärker zu motivieren und die Zusammenarbeit im Vorstand effizienter zu gestalten.
[Das hat auch seine Nachteile. Es setzt voraus, dass die gewählten Funktionäre sich engagiert, motiviert und kreativ in ihren jeweiligen Aufgabenbereichen einbringen, was aber nicht immer der Fall war. Anm. W.M.]
In den letzten Jahren gelang es ihm, mit Hilfe der SSJ das daniederliegende Stützpunktsystem des SSV / der SSJ und das Kadertraining wieder neu zu beleben, ein wichtiges Instrument der Nachwuchsförderung.
Nicht gezählt sind seine Artikel in deutschen Schachzeitungen, insbesondere in „Jugendschach“, wo er seine Erfahrung als langjähriger Schachtrainer in die entsprechenden Artikel einfließen lassen konnte.
[Ein wichtiger Bereich für jeden Verein, jeden Verband ist die Öffentlichkeitsarbeit. Sie ruhte in den vergangenen Jahrzehnten vorwiegend auf den Veröffentlichungen im überregionalen Sportteil der SZ, die jedoch seit ca. 2005 diese Berichterstattung über SSV- / SSJ - Events so gut wie nicht mehr durchführt, und der Rochade - Saarland (Teil der Europa - Rochade), die gewissermaßen als die 5. SSZ [Saarl. Schachzeitung] angesehen werden kann. Aber auch diese Möglichkeit der innerverbandlichen Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation gibt es seit September 2013 nicht mehr. Beides sind schwere Nachteile für SSV und SSJ, die nicht so leicht ausgeglichen werden können. Bezogen auf Printmedien verbleiben im Saarland nur noch die Gemeindeblätter und die Regionalteile der SZ, auf die sich ein Referent für Medien und Öffentlichkeitsarbeit konzentrieren müsste. Dieser Teil der medialen Präsenz des SSV / der SSJ blieb seit 2005 bzw. 2014 weitgehend brach liegen. Das aber ist Herbert Bastian nicht anzulasten, dafür müssen andere gerade stehen, insbesondere der RL Breitenschach, dem diese Aufgabe mit übertragen wurde.]
Seine gute personelle Vernetzung im Saarland, bspw. seine guten Verbindungen zum LSVS konnte er nutzen, um wichtige geldwerte Vorteile für den SSV zu erreichen z.B. die kostenlose Zurverfügungstellung von Hallen, was große Einsparungen erlaubte. Um diese Vorteile zu erhalten, hat er sich immer dafür eingesetzt, an allen Events, die vom LSVS ausgeschrieben wurden, teilzunehmen, also die Präsenz des SSV dort zu dokumentieren, was dann ja auch von Seiten des LSVS entsprechend anerkannt wurde.
Ein erster großer Erfolg als DSB - Präsident gelang ihm dadurch, dass er die zerstrittene Nationalmannschaft zu einer neuen Einheit formieren konnte, die - nicht ganz überraschend - die Europa - Mannschaftsmeisterschaft ausgetragen vom 2.11. - 11.11.2011 in Porto Carras (Griechenland) gewann. Damit schaffte es eine deutsche Mannschaft zum zweiten Mal seit 1939 (= Schacholympiade in Buenos Aires), einen bedeutenden Mannschaftswettbewerb zu gewinnen.
Eine finanzielle Großtat sonders gleichen vollbrachte er im Jahr 2014, als das BMI die Fördergelder für den Schachsport komplett streichen wollte, was für den DSB und seine Mitgliedsverbände ein riesiger finanzieller Verlust geworden wäre, hätte diese Absicht des BMI Gestalt angenommen. In gutem Einvernehmen mit dem DOSB konnte diese Katastrophe verhindert werden. Dazu führte auch seine gute personelle Vernetzung auf Bundesebene.
[Diese gute personelle Vernetzung ist ein Wesenselement für eine gute Verbandsführung, da sie (finanzielle und geldwerte) Vorteile für den jeweiligen Verband bringt, die von größter Bedeutung sein können. Sie ist im Hintergrund wirksam und wird häufig für Außenstehende nicht direkt sichtbar. Anm. W. M.]
Die Erfolge deutscher Mannschaften auf FIDE-Ebene und seine Leistungen als DSB - Präsident brachten ihm auch am 11.8.2014 im Rahmen des FIDE-Kongresses in Tromsö die Wahl zum Vizepräsidenten der FIDE ein.
[Auf die Darlegung weiterer Leistungen auf Bundesebene muss aus Platzgründen zunächst verzichtet werden. Sie wird bei Gelegenheit nachgeholt. Anm. W.M.]
Ehrenpräsidenten des SSV mit Sitz und Stimme im Präsidium des SSV
ernannt.